Auch
die Zeit
ist ein
Maler.

Francisco de Goya (1746–1828)

Als 1801 der König von Spanien den Maler Francisco de Goya bittet, einige alte Gemälde zu restaurieren, lehnt dieser ab. Schliesslich sei das Bild die Fläche, auf der sich die Zeit niederlasse. Der Wind, der die Firnis streift, der Staub, der sich auf ihm niederlässt, der Russ der Kerzen, der Federstrich des Staubwedels, die Moleküle des Parfums, die Partikel des Puders, das Öl aus den Kerzen, das Fett aus den Küchen, der zum Fenster hereindringende Nebel oder der Rauch der verbrannten Laubhaufen – all das, so unterstellte Goya, nimmt der Maler in seinen Dienst. Nur die Zeit kann ein Bild vollenden, nur das Alter ein Gesicht.